So wagen Mamas den Schritt in die DIY-Selbstständigkeit

Es gibt eigentlich nichts, was Mamas nicht können: Sie geben die besten Umarmungen, erzählen die schönsten Gutenachtgeschichten und sind die engsten Vertrauten ihrer Kinder. In einigen Müttern schlummert außerdem noch ein weiteres Talent: Die Begabung für kreative Handarbeiten. Und daraus kann sich schnell ein lukrativer Nebenerwerb entwickeln. Denn Selbstgemachtes und DIY liegen momentan voll im Trend. Wir von GreenFamily.de erklären euch Müttern, welche Schritte es auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu beachten gibt und vor allen Dingen, wie die neue Nebentätigkeit mit dem Familienleben vereinbar ist.

DIY | © panthermedia.net /ViktoriaSapata

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Inhaltsverzeichnis

Die wichtigste Frage zuerst: Was möchtet ihr verkaufen?

Bevor es mit dem eigenen Versand überhaupt losgehen kann, müsst ihr euch zunächst Gedanken machen, was ihr überhaupt verkaufen wollt. Eine große Produktpalette kann am Anfang ziemlich hinderlich sein und die Materialkosten verschlingen unter Umständen mehr Geld, als der Verkauf zunächst abwirft.
Unser Tipp: Konzentriert euch zu Beginn auf ein bis maximal drei verschiedene Produkte. So könnt ihr schneller produzieren und bekommt bei großen Bestellmengen für eure Waren häufig noch Rabatt.

Zusätzlich ist es aus rechtlicher Sicht wichtig, die Produktfrage konkret zu klären. Besonders was Kleidung betrifft, gelten innerhalb der EU strenge Regeln im Zuge des Verbraucherschutzes. In selbstgenähte Hosen oder Mützen müsst ihr deshalb unbedingt Etiketten im Rahmen des Textilkennzeichnungsgesetzes einnähen. Zudem kann eine kleine Finanzaufstellung nicht schaden. So seht ihr, welches Budget euch zur Verfügung steht. Mögliche Versandkosten oder Retouren solltet ihr immer einplanen.

Der Faktor Zeit ist entscheidend

Steht die Geschäftsidee fest, habt ihr anschließend zwei Möglichkeiten, um eure Produkte zu verkaufen:


  • Ihr macht euch mit euren eigenen Designs selbständig und bestreitet damit euren Lebensunterhalt.
  • Ihr betreibt den Verkauf von selbstgebastelten Artikeln nur hobbymäßig. Ein Gewinn von 410 Euro pro Jahr ist akzeptabel. Liegen die Einnahmen darüber, empfehlen wir ein Gespräch mit dem Steuerberater. Er weiß genau, wie die Hobbyeinkünfte im Einzelfall zu versteuern sind.

Der Weg in die Selbstständigkeit ist mit viel Aufwand verbunden

Im Fall von Variante 1 gibt es einige Punkte zu beachten. Angenommen ihr möchtet pro Monat ungefähr 1.500 Euro verdienen. Dann müsstet ihr bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von rund 20 Euro monatlich gut 75 Artikel herstellen. Und das ist sehr zeitintensiv. Zudem gehen mit dieser Entscheidung viele bürokratische Pflichten einher:

Alle Einnahmen veröffentlichen: Einkünfte aller Art, die ihr mit dem Verkauf eurer Erzeugnisse erzielt, müsst ihr im Rahmen der Einkommensteuererklärung offen legen.

Gewerbeanmeldung erledigen: Ein Besuch bei den Gewerbeaufsichtsbehörden wird dann notwendig, wenn ihr mit euren Handarbeiten langfristig Geld verdient.

Einnahmen angeben: Das gilt speziell für Menschen, die staatliche Unterstützung beziehen. Werden die Einkünfte absichtlich verschleiert, droht die Minderung des Leistungsanspruchs.

Umsatzsteuer melden: Sofern die Kleinunternehmerregelung nicht greift wird diese Pflicht monatlich fällig.

DIY Familie | © panthermedia.net /Graham Oliver

DIY Familie | © panthermedia.net /Graham Oliver

Die Familie immer in die Entscheidung miteinbeziehen

Grundsätzlich sollten Mamas eine mögliche DIY-Karriere vorher unbedingt mit dem Partner und den Kindern abklären. Die Frage ist, ob im Familienalltag zwischen Kindergarten, Schule und Sportverein überhaupt noch Platz für ein zeitintensives Hobby bleibt oder ob für die Kinder andernfalls zusätzliche Betreuung engagiert werden muss.

Der familiäre Zusammenhalt sollte jedoch in keinem Fall unter dem Wunsch nach mehr Eigenständigkeit leiden. Ist der Schritt aus Zeitgründen einfach nicht machbar, bleibt zu guter Letzt nur die Option, DIY-Produkte hobbymäßig zu verkaufen.

Online- oder Offline-Verkauf? Das ist hier die Frage

Sind die grundsätzlichen Fragen geklärt, kann der Verkauf anlaufen. Je nach Geschmack und eigener Persönlichkeit gibt es online eine Vielzahl von Verkaufsplattformen wie zum Beispiel DaWanda oder eBay Kleinanzeigen. Da ihr dort aber nicht als Verkäufer aus Fleisch und Blut auftreten könnt, sind im Internethandel ausführliche und informative Produkttexte sowie ansprechende Produktfotos ein absolutes Muss. Weitere Tipps zur optimalen Produktdarstellung findet ihr zusätzlich im kostenlosen DIY-Guide „Selbstgemachtes Verkaufen“.

Ist euch beim Verkauf dagegen menschliche Nähe und direkter Kundenkontakt wichtig, könnt ihr euch auf Handwerkermärkten oder speziellen Bastelmessen einen Ruf machen und so zusätzlich ein hilfreiches Netzwerk in der Bastelszene aufbauen.

Der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen

Familienmütter haben also viele Möglichkeiten, um mit handgefertigten DIY-Waren den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Wer sich traut, sollte diesen Entschluss immer nur in Absprache mit der Familie fällen.

Wenn der klassische Nebenerwerb nicht in Frage kommt, besteht immer noch die Möglichkeit, sich mit seinem Hobby ein paar Euro dazuzuverdienen. Unser wichtigster Ratschlag lauter aber, den Spaß beim Basteln nicht zu verlieren.

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