Der Garten im Oktober

Der kalendarische Herbst hat begonnen und auch im Garten geht das Jahr langsam dem Ende entgegen, um im nächsten Jahr wieder in voller Pracht aufzublühen. Auch in diesem Monat gibt es einige Dinge, die im Garten gemacht werden sollten, damit wir uns im Frühjahr an ihm erfreuen können.

Symbolbild Garten im Oktober © Bildagentur PantherMedia Diesel14

Symbolbild Garten im Oktober © Bildagentur PantherMedia Diesel14

Inhaltsverzeichnis

Im Obst- und Gemüsegarten

Zum Schutz vor dem Frostspanner und verschiedenen Wicklern sollten jetzt Leimringe an den Bäumen angebracht werden. Frostspannerweibchen legen ansonsten gerne Ihre Eier an Ästen und Zweigen ab. Die Raupen richten im Frühjahr großen Schaden an. Wurzelkräuter wie beispielsweise Liebstöckel oder Meerrettich besitzen jetzt in ihren Wurzel die Meisten Inhaltsstoffe, daher haben sie den besten Geschmack, wenn sie im Herbst geerntet werden. Auch Wallnüsse werden jetzt reif und fallen zu Boden. Beim Aufsammeln darauf achten, dass die Nüsse unbeschädigt sind. Für die Lagerung müssen sie unbedingt gut gereinigt und getrocknet werden, damit sie später nicht faulen.

Viele Gemüsebeete sind mittlerweile leer, da die Ernte abgeschlossen ist. Diese Beete sollten jetzt für die kommende Saison vorbereitet werden. Dabei reicht eine Bodenlockerung mit der Grabegabel, um den Boden mit Sauerstoff anzureichern. Ähnlich wie beim Umgraben einfach in den Boden stechen und etwas hin und her bewegen. Auch bei dieser Methode entstehen Risse im Boden, in die der Frost eindringen kann und den Boden lockert. So werden jedoch die verschiedenen Bodenschichten nicht durcheinandergebracht und auch die Lebewesen im Boden nicht gestört. Lehmige Böden können gleichzeitig mit Kompost und Sand verbessert werden, bei leichten, sandigen Böden empfiehlt sich die Gabe von reifem Kompost. Alternativ dazu kann auch auf freiliegenden Beeten eine Gründüngung ausgebracht werden. Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen durchdringen das Erdreich tief und sorgen so für eine gute Bodenbelüftung und eine Regulation des Wasserhaushalts. Die Pflanzen bleiben über Winter stehen und werden im Frühjahr abgeschnitten und zerkleinert untergeharkt. ACHTUNG: sollen im kommenden Jahr Kohlarten gepflanzt werden, bei Gründüngungspflanzen darauf achten, dass sie nicht aus der gleichen Pflanzenfamilie stammen. So kann typischen Kohlkrankheiten vorgesorgt werden. Tomaten können an einem dunklen, warmen Ort nachreifen. Herbstrettich, -rüben und -radieschen können geerntet werden, genauso wie Wintermöhren, Lauch, Chinakohl, Endivien- und Feldsalat, Bleich- und Knollensellerie. Gemüse, welches bisher noch nicht geerntet wurde, reift schneller, wenn du es mit einer Folie bedeckst. Unterglas kann jetzt noch Spinat, Radieschen, Rettich, Schnittsalat, Endivie, Feldsalat und Winterkopfsalat ausgesät werden.

Im Ziergarten

Im Oktober ist eine gute Zeit, um Rosen, Hecken und Gehölze zu pflanzen. Auch Stauden können jetzt gut ein- oder umgepflanzt und geteilt werden. Der Boden ist noch warm und die Wurzeln haben noch Zeit, bis zum ersten Frost anzuwachsen. Das Leben der Pflanzen spielt sich zudem in dieser Jahreszeit weitgehend in den Wurzeln ab, da die oberirdischen Teile bereits in Winterruhe sind. Bei der Pflanzung im Frühjahr kann es zu Wuchshemmungen kommen, da der Boden noch kalt und die Wurzeln sehr empfindlich sind. Bei der Pflanzung ist darauf zu achten, dass das Pflanzloch immer etwas tiefer und breiter ist als der Wurzelballen, dies gilt auch bei wurzelnackter Ware. Diese sollte vor der Pflanzung mindestens eine Stunde gewässert werden, damit sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen können. Auch Ballen- und Containerware sollte vor der Pflanzung ausgiebig gewässert werden. Wurzelnackte Ware vorsichtig in das Pflanzloch setzen und langsam mit Erde auffüllen. Zwischendurch immer mal sanft hin und her bewegen, damit die Erde durch die Wurzeln nach unten gelangen kann. Bei Rosen sollte die Veredelungsstelle ungefähr 5 cm unter der Erde liegen, damit die Unterlage nicht austreibt und den Edeltrieb überwächst. Ist das Pflanzloch gefüllt, gut andrücken, damit die Pflanze standfest wird. Zum Schluss noch einen Gießrand um die Neupflanzung anlegen und die Pflanze ausgiebig wässern. Beet- und Edelrosen können ein wenig zurückgeschnitten werden, der eigentliche Schnitt erfolgt jedoch erst im Frühjahr. Knospen und bereits welkende Blüten sollten dabei direkt mit entfernt werden. Nun ist Pflanzzeit für Zwiebelpflanzen. Narzissen, Tulpen, Krokus, Schneeglöckchen und Hyazinthen freuen sich schon darauf, endlich in die Erde zu kommen, denn sie brauchen den Frost um Blüten anzusetzen und den Garten im Frühling in die schönsten Farben zu tauchen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Gladiolen, Knollenbegonien, Dahlien, sowie die Rhizome des indischen Blumenrohrs in ihr Winterquartier gebracht werden müssen. Am Besten schneidest du die Pflanzen erst einmal auf 10 – 15 cm runter, gräbst dann die Knollen bzw. Rhizome aus und kontrollierst diese auf Fäulnis oder Schäden. Entferne die daran haftende Erde und trockne sie noch einige Tage, falls es nicht regnet, im Freien. Die Lagerung erfolgt am Besten trocken, frostfrei und kühl (zwischen 3° und 7°Celsius) in einer Kiste mit Sand oder Zeitungspapier. Bei den Rhizomen des Indischen Blumenrohrs eignet sich feuchter Sand besser, da sie eine trockene Lagerung nicht gut überstehen. Im Frühjahr kann man groß gewordene Knollen teilen und sie an verschiedenen Stellen im Garten einpflanzen.

Gegen Ende des Monats, je nach Temperatur, kommen die frostempfindlichen Kübelpflanzen in ihr Winterquartier. Sollten die Temperaturen nachts schon vorher absinken, kannst du diese Pflanzen auch erst einmal mit einem Vlies schützen. Bevor du deine Pflanzen einräumst, kontrolliere sie auf Schädlinge oder Krankheiten und schneide sie ein wenig zurück. Dabei solltest du alle Blüten beseitigen, da diese in ihrem Winterquartier faulen können, was sich wiederum über alle Pflanzen ausbreiten kann. Auch frostfeste Terracotta-Pflanzgefäße sollten auf Schäden kontrolliert werden. Befinden sich Risse in den Töpfen, können sie im Winter platzen, da Wasser in diesen Rissen gefriert und die Gefäße sprengt. Zum Wegschmeißen sind sie jedoch zu schade, sie können eingeräumt und im Frühjahr neu bepflanzt werden. Sind die Töpfe zu beschädigt, kannst du sie auch zerkleinern und als Drainage in anderen Pflanzgefäßen verwenden. Wenn du einen Teich in deinem Garten hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Teich zu reinigen und bei einer Wassertiefe von weniger als 80 cm die Seerosen in ein Winterquartier umzusiedeln, ebenso die Fische, die sich im Teich befinden. In den Teich gefallenes Laub und sonstige Pflanzenreste solltest du aus dem Teich entfernen, wobei trockene Halme von Gräsern oder auch Schilf ruhig stehen bleiben können. Sie dienen Nützlingen im Winter als gute Versteckmöglichkeit.

Im Zimmergarten

Nun Beginnt die Zeit der trockenen Heizungsluft, die den Zimmerpflanzen meist nicht gut bekommt. Sprühe deshalb deine Pflanzen regelmäßig, im Abstand von ein paar Tagen, mit Wasser ein. Am Besten ist hier Regenwasser in Zimmertemperatur. Du kannst auch, um die Luftfeuchtigkeit zu verbessern, kleine Behälter mit Wasser an die Heizköper hängen oder auf die Heizung stellen. Bei Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, wie beispielsweise Orchideen, kannst du auch einen etwas höheren Untersetzer, der einen größeren Durchmesser als der Übertopf besitzt, als Feuchtigkeitsquelle verwenden. Stelle den Übertopf deiner Pflanze auf den Untersetzer, befülle den Untersetzer mit Seramis oder Granulat, welches bei der Hydrokultur Verwendung findet und befülle den Untersetzer mit Wasser. Auf diese Weise verdunstet immer ein bisschen Wasser direkt unterhalb der empfindlichen Pflanze und verhilft so zu einer höheren Luftfeuchte.

Im gesamten Garten

Alle Gartengeräte, die nun nicht mehr benutzt werden, sollten gut gereinigt, geölt und trocken gelagert werden. Auch den Rasenmäher dabei nicht vergessen!

Schaffe Winterquartiere für Nützlinge, indem du in ruhigen, abgelegenen Ecken kleine Haufen aus Ästen, Laub und Steinen anlegst.

Wie du eine Überwinterungsmöglichkeit für den Igel bauen kannst, wurde im September bereits erläutert. Auch die Nistkästen von Vögeln solltest du jetzt gründlich reinigen und auch daran denken, die Quartiere der Ohrenkneifer abzunehmen und ebenfalls zu kontrollieren, damit sich eventuell vorhandene Schädlinge oder Krankheiten nicht verbreiten können.

Auch das Laub, welches in diesem Monat mehr geworden ist, solltest du von Wegen und Rasenflächen entfernen. Dazu solltest du jedoch keinen Laubsauger verwenden, der auf der einen Seite sehr laut ist und andererseits die Luft belastet. Es ist nicht notwendig, jedes einzelne herab gefallene Blatt zu beseitigen. Außerdem eignet sich das Laub ideal als Mulchmaterial in Beeten oder auch unter Hecken, Sträuchern und Bäumen. Auch kann das Laub gut im Kompost entsorgt werden.

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