Haare waschen ohne Shampoo

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Seit Jahren ploppt dieser Trend immer mal wieder in Internetforen auf: „No-Poo“ oder auch „Poo-free“ nennt er sich und meint das Haarewaschen ohne Shampoo. Doch was hat es genau damit auf sich und schadet das nicht den Haaren mehr, als dass es nutzt? Wir von GreenFamily.de haben die Methode unter die Lupe genommen.

Symbolbild Haare waschen ohne Shampoo © Bildagentur PantherMedia apid

Symbolbild Haare waschen ohne Shampoo © Bildagentur PantherMedia apid

Aktuell stolpere ich online wieder häufiger über Selbstexperimente und lese Beiträge von interessierten Menschen, die wissen wollen, ob es wirklich funktionieren kann, seine Haare ausschließlich mit Wasser zu waschen. Deshalb möchte ich heute von meinen eigenen Erfahrungen mit der ursprünglichen sowie einer abgewandelten „No-Poo-„Methode erzählen.

Inhaltsverzeichnis

No-Poo in der veganen Szene in

Als ich mich gerade frisch für einen veganen Lebensstil entschieden habe, war ich so übereifrig, dass ich nicht einmal mehr Naturkosmetikprodukten vertraut habe. Die Sorge, dass für die Herstellung tierische Produkte verwendet oder Tierversuche unternommen wurden, war zu groß

Zu dieser Zeit war ich in der „veganen Szene“ recht aktiv und habe dort einige Leute kennengelernt, die auf die „No-Poo“-Methode gesetzt haben. Ich habe mir interessiert die Erfahrungsberichte angehört, die fast ausschließlich positiv waren. Schließlich habe ich mich überzeugen lassen und einen Selbsttest gewagt.

Waschen nur mit Wasser

Etwa drei Monate lang habe ich die klassische Methode (waschen nur mit Wasser, max. mit Natron) selbst ausprobiert und letztlich abgebrochen, weil meine Haare schlichtweg zu fettig und strähnig aussahen, sich absolut merkwürdig angefühlt und zugegeben, auch etwas merkwürdig gerochen haben
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Da ich noch immer nach einer natürlichen Methode zum Haarewaschen gesucht habe, habe ich dann zunächst einige Zeit silikonfreies, veganes Shampoo verwendet. Zufrieden war ich damit noch immer nicht. Meine Längen und Spitzen waren und blieben unheimlich trocken, spröde und kaputt. Meine Haare waren glanzlos und der Geruch des veganen Shampoos hat mir auch nicht zugesagt.

Der Besuch bei meiner Friseurin

Meine Friseurin hat mir dann erklärt, dass meine Haare einfach von der Grundstruktur her bereits sehr geschädigt wären, was die silikonhaltigen Produkte, die ich vorher verwendet hatte, schlichtweg gut kaschiert hätten. Diese glätten die Haarstruktur und das, was auf den ersten Blick gesund und glänzend wirkt, ist eigentlich nur Fake. Die Haare sind und bleiben auch durch (übermäßige) Pflege kaputt.

Ich hatte meine Haare in der Vergangenheit oft gefärbt, teilweise wieder entfärbt, hatte sie mit Dauerwellflüssigkeit geglättet, mit Glätteisen, Föhn und Lockenstab gequält. Ich war also wirklich nicht lieb zu meinen Haaren und habe sie schlussendlich ruiniert. Das musste ich nun einsehen.

Schnipp, schnapp – Mähne ab

Nach etlichen Versuchen, meine Haare mit natürlichen Produkten wieder aufzubauen, habe ich mich schweren Herzens für einen radikalen Schritt entschieden und sie komplett abgeschnitten. Mit komplett meine ich von „unterhalb der Brust“ bis etwa zum Kinn (und das Deckhaar noch kürzer).

Seitdem färbe und töne ich die Haare gar nicht mehr, wasche sie nur mit kaltem Wasser (alle zwei bis drei Tage) und mit Haarseife (die duftet), mache anschließend eine Essigspülung (mein Wasser ist sehr kalkhaltig) und lasse meine Haare dann in Ruhe an der Luft trocknen. Die Spitzen pflege ich mit Kokosöl aus dem Bio-Supermarkt. Die Haar-Seife, die ich nun verwende, ist die dritte Haar-Seife, die ich ausprobiert habe. Es lohnt sich, hier nicht einfach irgendeine Seife im Internet zu bestellen, sondern sich im Einzelhandel vor Ort beraten zu lassen und an der Seife zu schnuppern.

Neue Haar-Routine, neues Glück

Mit dieser Haar-Routine fühle ich mich aktuell wohl und kann jedem empfehlen, sie einmal selbst auszuprobieren. Nicht nur der Schönheit und der Gesundheit wegen – auch in Sachen Müllvermeidung ist es ratsam, auf Shampoo, Spülung, Kuren, Sprühkuren, Haarspitzenpflegeöle und diesen ganzen Kram zu verzichten.

Im Artikel „Plastikfreies Badezimmer“ mache ich nochmal deutlich, welche Müllberge alleine durch Kosmetikprodukte anfallen und ebenso vermieden werden können.

Habt ihr auch Erfahrungen mit der No-Poo-Methode gesammelt oder verwendet ihr alternatives Shampoo? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Tipps – hinterlasst sie gerne in den Kommentaren! 

 

 

 

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