Selbstliebe als Schlüssel zu einer funktionierenden Beziehung
„Wenn du dich nicht selbst liebst, kann dich auch kein anderer lieben.“ Ein gern gesagter Satz, der erstmal nicht übermäßig ermutigend klingt.
Es reicht nicht, dass man es nicht schafft, sich selbst zu lieben, man wird dadurch direkt auch noch ein Stückchen weniger liebenswert? Und das, obwohl Selbstliebe im echten Leben nicht einmal unbedingt gern gesehen ist, wird sie doch immer noch viel zu oft mit Narzissmus und Egoismus verwechselt. Dabei geht es bei Selbstliebe nicht darum, sich in den Mittelpunkt zu drängen und über die Bedürfnisse anderer hinwegzusetzen. Im Gegenteil.
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Selbstliebe: keine Arroganz, sondern Notwendigkeit
Während die meistens Menschen sich große Mühe geben, andere mit Respekt und Mitgefühl zu behandeln, fällt es oft schwer, sich um sich selbst ebenso liebevoll zu kümmern. Oft werden die eigenen Bedürfnisse hintenangestellt, aus Angst, egoistisch zu erscheinen. Dabei ist Egoismus manchmal unbedingt nötig, denn: nur wem es selbst gut geht, kann sich um andere kümmern. Um gut zu anderen sein zu können, muss man zunächst einmal gut zu sich selbst sein. Und damit ist nicht gemeint, sich einmal die Woche ein Schaumbad und eine Pediküre zu gönnen, zumindest nicht nur. Gut zu sich zu sein bedeutet, einen Spaziergang zu machen, statt auf der Couch zu liegen, gesünder zu essen, das Handy einmal beiseite zu legen. Eben Dinge zu tun, die einem gut tun.
Warum es so wichtig ist, sich selbst glücklich zu machen
Oft ist ein mangelndes Selbstwertgefühl der Grund für Streitereien in einer Beziehung, Eifersucht und ein übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung von außen führen in nicht wenigen Fällen zur Trennung. Wer sich nicht selbst liebt will, dass alle anderen das tun. Der Psychologe und Beziehungstherapeut Boris Bergmann unterstützt Menschen dabei, wieder mit ihrem Expartner zusammen zu finden. Ein wichtiger Faktor ist laut ihm die Fähigkeit, sich selbst zu lieben. Denn glückliche Menschen haben eine positivere, anziehende Ausstrahlung, zeigen Stärke und lassen sich nicht unterkriegen. Statt emotional vom Partner abhängig zu sein, ist man ihm gleichgestellt, kann Bedürfnisse äußern und Streit ertragen, ohne gleich sich selbst oder die ganze Beziehung in Frage zu stellen. Denn nur wer sich selbst glücklich macht, kann auch andere glücklich machen.