Das plastikfreie Badezimmer
Duschgel, Zahnbürsten und Wattestäbchen: In unseren Badezimmern verursachen wir jedes Jahr große Müllberge. Müll, der in Form von Mikroplastik in unseren Meeren landet und mit ein paar einfachen Tricks vermieden werden könnte…
Als ich das letzte Mal die Ablagen in unserem Badezimmer für die Putzfrau freigeräumt habe, ist mir bewusst aufgefallen, wie viel Plastik wir doch noch herumstehen haben – und das, obwohl wir bereits seit Jahren darauf achten.
Wattepads, Ohrenstäbchen und Toilettenpapierrollen sind in Plastik verpackt und auf das Jahr gerechnet verursachen sie einen nicht unerheblichen Müllberg. Daneben benutzen wir Zahnseide und Zwischenraumbürsten, Zahnpasta aus der Tube und Mundspülung. Auch die Köpfe unserer elektrischen Zahnbürste sind aus Plastik.
Inhaltsverzeichnis
1) Zahnhygiene-Artikel
Wer eine Handzahnbürste nutzt, kann einfach auf umweltbewusste Alternativen umsteigen, wie beispielsweise Zahnbürsten aus Holz. Da wir aus Überzeugung eine elektrische Zahnbürste verwenden, gibt es hier nur ein Einsparpotenzial: Wir teilen uns eine Zahnbürste und tauschen lediglich die Köpfe.
Zahnpasta wollen wir künftig selbst herstellen. Das geht mit diesem Rezept aus dem Internet ganz einfach:
Aus zwei Teelöffeln Kokosöl, einem Teelöffel Natron, einem Teelöffel Birken¬zucker und zehn bis 15 Tropfen ätherischem Minzöl wird im Handumdrehen eine wirksame, antibakterielle Zahnpasta, die sich in einem kleinen Glas mit Schraubverschluss aufbewahren lässt.
Bei meiner Recherche bin ich auf ökorrekte Zahnseide von der Firma Vömel aufmerksam geworden. Die Zahnseide ist ein reines Naturprodukt, aus mit Bienenwachs gewachster Seide. Damit eignet sie sich leider nicht für Veganer, aber den Ansatz finde ich prima. Vor allem die Verpackung – ein Glas mit Schraubverschluss aus Metall – gefällt mir gut.
2) Wattepads und Wattestäbchen
Wattestäbchen hingegen finde ich so praktisch, dass ich auf sie auch in Zukunft nicht verzichten will. Im Reformhaus habe ich eine tolle Alternative zu herkömmlichen Wattestäbchen entdeckt. Sie sind in Karton verpackt, haben einen Stiel aus Pappe und Köpfchen aus Baumwolle (aus kontrolliert biologischem Anbau). So selten, wie man Wattestäbchen benutzt, tun die Mehrkosten nicht sonderlich weh.
3) Duschgel, Shampoo und Seife
An dieser Stelle müssen wir nichts mehr ändern – wir nutzen seit Jahren Haar- und Körperseife zum Duschen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir Produkte gefunden haben, die uns vom Geruch, der Konsistenz und Wirkung gefallen haben, aber es hat sich gelohnt.
Diese Produkte würde ich nicht blind im Onlineshop bestellen, sondern lieber vor Ort in einem Naturladen kaufen – damit man vorher den Geruch checken kann. Wer Rasierschaum vermisst, kann eine Rasierseife ausprobieren. Unsere Seifenschalen sind übrigens aus Holz und Ton. Alternativ bieten sich Luffa-Seifenkissen an Stelle von Plastikschalen an.
4) Bürsten und die Klobürste
Im Badezimmer versammeln sich einige Bürsten. Für die Haare, für die Nägel und für die Toilette benutzen wir Bürsten und – Schande über mein Haupt – die sind teilweise aus Plastik. In dieser Rubrik gibt es also definitiv Nachholbedarf. Alle Bürstenarten gibt es im gängigen Handel aus Naturmaterialien. Bei der Klobürste gibt es immerhin Varianten mit Holzgriff, bei denen lediglich der Kopf gewechselt wird.
5) Putzmaterialien
Der Schwamm aus Plastik, die Putzmittel in den Plastikflaschen, der Putzeimer aus Plastik – hier kann man gut und gerne auf einiges verzichten. Putzlappen aus hochwertigen Materialien lassen sich in der Waschmaschine reinigen, ein Eimer aus Metall ist eine robuste Alternative zur Kunststoff-Variante und Putzmittel kann man auf Vorrat selbst herstellen und in Glasflaschen aufbewahren.
Ob ich das tatsächlich umsetzen werde? Zumindest werde ich es ausprobieren! Und zwar mit diesem einfachen Rezept für 250 Milliliter: einen Teelöffel geriebene Kernseife mit einem Teelöffel Natron, einem Spitzer Zitrone und einer Tasse warmem Wasser verrühren. Fertig ist das ökorrekte Reinigungsmittel.