Alles rund ums Thema Cannabisöl – Herstellung, Anwendung, Chancen und Risiken

Derzeit herrscht eine kontroverse Debatte darüber, ob Cannabis auch in Deutschland legalisiert werden sollte. Im Moment dürfen nämlich nur Schmerzpatienten, die Cannabis per Rezept verschrieben bekommen, dieses in Maßen legal konsumieren. Kritiker des Hanfprodukts sehen Cannabis als Einstiegsdroge, die beispielsweise Jugendliche auch an härtere Drogen heranführen könnte und kritisieren die negativen Effekte, die der Konsum von Cannabis mit sich bringen kann. Befürworter hingegen sehen im Konsum von Cannabis viele Vorteile, wie beispielsweise die Anwendung in der Medizin. Doch wie steht es eigentlich um andere Hanfprodukte wie beispielsweise das Cannabisöl?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cannabis-Öl?

Cannabis-Öl, oft auch CBD-Öl genannt, wird – wie der Name bereits verrät – aus der Cannabis-, bzw. Hanfpflanze gewonnen. Nichtsdestotrotz ist es nicht zu verwechseln mit gewöhnlichem Hanföl, welches aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird, jedoch eher zum Kochen dient als zur medizinischen Nutzung. Eine Hanfpflanze enthält rund 80 verschiedene Wirkstoffe, die sich Cannabinoide nennen. Einer dieser Wirkstoffe ist Cannabidiol, kurz CBD. Hierbei handelt es sich um einen der wichtigsten Bestandteile von Cannabisöl. Doch wie genau wird CBD-Öl hergestellt und welchen Nutzen kann es für den Konsumenten haben? Wir haben hier die wichtigsten Infos zu CBD-Öl, seiner Wirkungsweise und den Chancen und Risiken, welche der Konsum mit sich bringen kann, für euch zusammengestellt.

Die wichtigsten Infos zu CBD-Öl

Die Herstellung von Cannabisöl

Bei der Produktion von CBD-Öl wird in der Regel hauptsächlich der Stängel der Hanfpflanze verwendet und nicht die Blätter oder die Samen des Gewächses. In den meisten Fällen wird das Öl zudem aus ganz gewöhnlichem Nutzhanf gewonnen. Aus dem Stängel der Hanfpflanzen wird der Wirkstoff Cannabidiol, also CBD extrahiert, welcher im weiteren Verlauf der Produktion meist dem herkömmlichen Hanfsamenöl beigemischt wird. Dieses enthält nicht nur viele gesunde Omega-3 und -6-Fettsäuren, sondern dient auch als gute Basis für CBD-Öl. In manchen Fällen wird auch zu anderen Ölen, wie beispielsweise Kokosöl gegriffen. Da der CBD-Extrakt meist erst nachträglich hinzugefügt wird, gibt es CBD-Öl mit unterschiedlichen Konzentrationen an Cannabidiol zu kaufen.

Wie wirkt CBD-Öl?

Cannabisöl enthält entgegen der Erwartungshaltung vieler Menschen kein, beziehungsweise nur sehr geringe Spuren von THC. Hierbei handelt es sich um den Wirkstoff, der dazu führt, dass man beispielsweise nach dem Konsum von normalem Cannabis in einen Rausch verfällt. THC hat also, ganz im Gegensatz zu CBD-Öl, eine psychoaktive Wirkung. Bei der Einnahme von Cannabis-Öl bleibt diese Wirkung allerdings aus, da CBD-Öl, wie bereits erwähnt, aus den Pflanzenstängeln von Nutzhanf hergestellt wird. Sowohl der Pflanzenteil als auch die Pflanzenart selbst sind bekannt dafür, dass sie im Verhältnis von vornherein schon sehr geringe Mengen an THC enthalten. Anstatt zu berauschen, überzeugt CBD-Öl viele Konsumenten allerdings durch eine andere Wirkungsweise: Studien haben ergeben, dass Cannabisöl auf vielfache Weise medizinisch wirken kann.

Chancen und Risiken von Cannabisöl

Cannabisöl soll bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden zur Heilung beitragen oder zumindest die Symptome und Beschwerden, die während einer Krankheit auftreten, lindern. So wird dem Öl beispielsweise eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Nicht immer ist die Wirkung von CBD-Öl wissenschaftlich nachgewiesen, doch es gibt immer wieder Patienten, die von einer deutlichen Verbesserung ihrer Beschwerden nach der Einnahme von Cannabisöl sprechen.

Cannabisöl zur Schmerzlinderung

Die Cannabinoide einer Hanfpflanze haben, wie verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, die Fähigkeit, die Schmerzübertragung an den Nerven des Körpers zu hemmen und so dafür zu sorgen, dass der Konsument, zumindest im Verhältnis zu seinem Zustand vor der Einnahme von Cannabisöl, deutlich weniger Schmerzen hat. Aus diesem Grund wird Cannabisöl häufig bei Patienten angewandt, die aufgrund einer schweren oder chronischen Krankheit stets starke Schmerzen haben.

Cannabisöl gegen Schlafstörungen und Stress
Eine der wohl am häufigsten genutzten Nebenwirkungen von CBD-Öl ist die durch die Einnahme des Öls verursachte Müdigkeit. Diese kann zwar auf der einen Seite lästig sein, hilft auf der anderen Seite aber Menschen, die mit Schlafproblemen oder Ruhelosigkeit zu kämpfen haben. Wer Cannabisöl also am Abend einnimmt, kann möglicherweise von der beruhigenden Wirkung, die die Wirkstoffe des Öls auf die menschlichen Nerven haben, profitieren und endlich einmal wieder gut durchschlafen.

CBD-Öl bei Essstörungen

Da CBD-Öl Einfluss auf die körpereigenen Hormone nehmen kann, sehen viele in der Einnahme von Cannabisöl auch eine Chance, Essstörungen zu bekämpfen. Die im Cannabisöl enthaltenen Cannbinoide können unterschiedliche Hormone stimulieren, darunter zum Beispiel Hormone, die das Hungergefühl verstärken oder eben solche, die den Hunger unterdrücken. Insbesondere Patienten, die unter ihrem geringen Gewicht leiden, sehen im CBD-Öl eine Chance dank mehr Appetit wieder ein wenig an Gewicht zunehmen zu können. Im Gegensatz dazu wäre es natürlich auch möglich, CBD-Öl bei der Bekämpfung von Übergewicht einzusetzen, sofern denn das richtige Hormon stimuliert wird.

Weitere Chancen und Risiken

Cannabisöl soll neben den oben genannten Möglichkeiten auch noch gegen folgende Krankheiten und Beschwerden helfen, beziehungsweise zumindest zeitweise einige Symptome lindern:

  • Augenkrankheiten
  • Herzprobleme
  • möglicherweise sogar gegen Krebs

Insbesondere durch qualitativ schlechte CBD-Öle können ungewünschte Nebenwirkungen entstehen, die vor allem durch verwendete Chemikalien verursacht werden. Ihr solltet beim Kauf von Cannabisöl also immer auf eine gute Qualität achten. Des Weiteren können die Wirkstoffe im Cannabisöl Einfluss auf bestimmte Enzyme nehmen. Dies ist vor allem dann bedenklich, wenn zusätzlich zum Cannabisöl noch andere Medikamente eingenommen werden, die vom Körper durch die Enzyme abgebaut werden, auf die das Öl eine gewisse Wirkung hat. Ihr solltet euch also unbedingt im Vorfeld erkundigen, welche Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten bei der Einnahme von CBD-Öl entstehen können.

Wie wird CBD-Öl eingenommen?

Einnahme von CBD-Öl |© panthermedia.net /Fotofabrika

Einnahme von CBD-Öl |© panthermedia.net /Fotofabrika

In der Regel wird Cannabisöl oral eingenommen, indem das Öl tropfenweise unter die Zunge geträufelt wird. Auf diese Weise können die Wirkstoffe des Öls über die Mundschleimhaut auf schnellstem Wege in den Körper gelangen und somit zeitnah Linderung verschaffen. Die Einnahme kann beispielsweise abends vor dem zu Bett gehen oder morgens direkt nach dem Aufstehen erfolgen.

Experten raten allerdings dazu, den Körper schrittweise an das Cannabis-Öl zu gewöhnen, indem man zunächst lediglich mit einem Tropfen CBD-Öl beginnt, um dessen Wirkungsweise einschätzen zu können. Außerdem hängt die Dosis immer ganz von der Art des Krankheitsbildes und den entsprechenden Beschwerden ab. Bevor ihr CBD-Öl einnehmt, solltet ihr also in jedem Fall die Empfehlungen vom Hersteller beachten oder im Zweifelsfall auch einen Arzt zu Rate ziehen.

Ist der Konsum von Cannabisöl legal?

Da CBD-Öl nicht psychoaktiv wirkt und seine Konsumenten somit nicht in einen Rausch-Zustand versetzt, ist Cannabisöl in vielen Ländern legal. In Deutschland bleibt die gesetzliche Lage allerdings weiterhin umstritten. Fest steht: seit Oktober 2016 ist auch CBD-Öl verschreibungspflichtig, sofern es als Arzneimittel verwendet wird.

Fazit zu CBD-Öl

CBD-Öl | © panthermedia.net /TPOphoto

CBD-Öl | © panthermedia.net /TPOphoto

Ebenso wie der Konsum von Cannabis, welches das psychoaktive THC enthält, ist auch die Einnahme und Wirkungsweise von CBD-Öl umstritten. Fakt ist allerdings, dass Cannabisöl in der Regel kaum THC enthält und somit den Konsumenten in einen Rausch-Zustand versetzt. Viele Befürworter des CBD-Öls sehen in dessen Wirkstoffen großes medizinisches Potenzial und erhoffen sich zum Beispiel eine Linderung bei Beschwerden wie Schmerzen, Schlafstörungen, Augenproblemen und sogar bei schweren Krankheiten wie Krebs. Ob sich CBD-Öl in Zukunft tatsächlich weiter als Medikament durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

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