Kinderliteratur – warum Geschichten anhören für Kinder so wichtig ist

In der heutigen Zeit gilt Lesen oft als altmodisch. Die zunehmende Digitalität hat in den vergangenen Jahren dazu beitragen, dass Kinder schon früh wissen, wie ein Handy oder ein Tablet funktioniert, während Beschäftigungen wie Märchen vorlesen und Zuhören beim Geschichten erzählen meist vernachlässigt werden.

Symbolbild Kinderliteratur - warum Geschichten anhören für Kinder so wichtig ist  © PantherMedia Erdosain

Symbolbild Kinderliteratur – warum Geschichten anhören für Kinder so wichtig ist © PantherMedia Erdosain

Inhaltsverzeichnis

Märchen fördern die Fantasie und die sprachliche Entwicklung

Für Kinder ist es wichtig, einen großen Sprachschatz zu entwickeln, damit sie beim Eintritt in die Grundschule in der Lage sind, sich sprachlich auszudrücken und schneller flüssig Lesen zu lernen. Den Eltern wird deshalb empfohlen, ihrem Nachwuchs regelmäßig vorzulesen. Geschichten erzählen gehört zu den Ritualen, die für eine positive Entwicklung im Kindesalter sehr wichtig sind, da diese Gefühle wie Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Es wird davon ausgegangen, dass das Fundament für Bildungschancen schon in frühester Kindheit gelegt wird. Lesen und Schreiben zählen zu den Schlüsselkompetenzen, die bereits im Kindergarten eine große Rolle spielen. Grundsätzlich sollen Kinder im Vorschulalter über optimale Voraussetzungen zum Lesen verfügen. Eigenschaften wie Neugierde, das Interesse bestimmte Zusammenhänge zu verstehen oder Abenteuerlust gehören zu den typischen Wesensmerkmalen, die sich bereits in früher Kindheit entwickeln.

Inzwischen gilt es als erwiesen, dass Kinder, denen schon im Kindergartenalter regelmäßig vorgelesen wird, später meist bessere schulische Leistungen zeigen und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung anderen Kindern häufig voraus sind. Wenn ein Kind trotz guter Voraussetzungen nicht lesen lernen möchte, stellt dies für die Eltern eine Herausforderung dar. Häufig wird darüber berichtet, dass Kinder nur wenig Interesse an Büchern zeigen. Während der kindlichen Entwicklungsphase kann eine solche Bücherablehnung phasenweise auftreten.

Als Alternative zum klassischen Buch kann beispielsweise auf ein Hörbuch zurückgegriffen werden, sodass das Kind sich Geschichten anhören kann, ohne diese selbst lesen zu müssen. Aufgrund ihrer elektronischen Form können Hörbücher auch überallhin mitgenommen werden, um beispielsweise die Langeweile bei längeren Autofahrten zu überbrücken. Es empfiehlt sich, bei Hörbüchern darauf zu achten, dass die Sprecher deutlich und in angemessenem Tempo sprechen, damit die Inhalte für Kinder leicht verständlich sind. Mehr Tipps gibt es im Magazin der Kollegen. Bei Hörbuchempfehlungen für Kinder sollte auch berücksichtigt werden, ab welchem Alter welche Hörbücher und Hörspiele geeignet sind. Außerdem sollten die Hintergrundgeräusche bei Kinder-Hörbüchern nur sparsam eingesetzt werden, damit die Geräuschkulisse nicht vom Inhalt des Hörspiels ablenken kann.

Welche Voraussetzungen muss die Hörbuchliteratur für Kinder erfüllen?

Meist wird Hörbuchliteratur von professionellen Sprechern und Sprecherinnen eingesprochen. Die Art und Weise des Erzählens kann wesentlich dazu beitragen, eine Geschichte noch lebendiger zu machen, sodass auch auf dieses Kriterium geachtet werden sollte. Beim Anhören von Hörbüchern werden der aktive Spracherwerb und die Fantasie gefördert. Während Auto- oder Zugfahrten sowie in anderen Situationen, in denen das Bücherlesen nicht immer möglich ist, können Hörbücher eine Alternative darstellen. Viele Eltern wissen nicht, dass die geistige Eigenständigkeit sowie die Urteilsfähigkeit auch beim Zuhören gefördert wird. Damit Kinder- und Jugendliteratur ihren Zweck erfüllt, muss jedoch auf jedes Detail geachtet werden. Ob ein Buch oder ein Hörbuch wirklich geeignet ist, hängt in erster Linie vom Inhalt, aber auch vom Alter und den Interessen des Kindes ab. In den beiden ersten Lebensjahren können Kleinkinder nur Geräusche und Stimmen erkennen und unterscheiden. Erst im Kindergartenalter sind Kinder in der Lage, auch Lerninhalte zu verstehen.

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